Vor ein paar Tagen bin ich mit meiner Mission „Für mehr Wohlbefinden und Wirksamkeit in Arbeit und Leben“ angetreten, die Arbeitswelt positiv zu verändern.
Doch was verbirgt sich dahinter? Und was nützt es?
„Nichts ist so beständig wie die Veränderung.“ Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Soweit also keine neue Erkenntnis. Auch nicht die Tatsache, dass sich die Veränderung beschleunigt hat. Wir selbst, unsere Umwelt und Technologien verändern sich heute wesentlich schneller als noch vor 30 Jahren. Täglich werden wir mit neuen Reizen und Informationen förmlich überflutet. Da kann es einem schon mal schwindelig werden…
Und im Job?
Nicht nur mit den Technologiesprüngen gilt es Schritt zu halten, auch den steigenden Anforderungen an jeden Einzelnen und auch den größer werdenden Erwartungen. Mehr Emails, mehr Kundenkontakte, mehr Meetings, mehr Umsatz und mehr Wachstum – das ist die Realität und Erwartung in vielen Unternehmen.
Während neue Technologien ständiges Lernen erfordern, was für viele mit Freude, Neugier und Leichtigkeit verbunden ist, gibt es einen weiteren Faktor, dem in vielen Unternehmen zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Der Faktor Mensch. Du, deine Kollegen, ich und wir alle zusammen. Der entscheidende Faktor für Unternehmenserfolg. Die heutigen Veränderungen betreffen uns alle mehr oder weniger gleichermaßen. Was uns jedoch unterscheidet, ist der Umgang damit. Während viele jubelnd und voller Neugier neue Herausforderungen annehmen, gibt es genauso viele, denen es schwerfällt und die in eine Art Schockstarre oder Abwehrhaltung verfallen. Und das ist nicht nur menschlich, sondern durchaus okay.
Darüber hinaus berichten Studien von Deutschlands größten Krankenkassen übereinstimmend, dass sich die Ausfallzeiten auf Grund von physischer und psychischer Erschöpfung in den letzten Jahren nahezu verdoppelt haben.
Unabhängig vom oft zitierten Fachkräftemangel, eine ernstzunehmende Herausforderung nicht nur für jeden Betroffenen selbst, sondern vielmehr auch für jede Führungskraft und jedes Unternehmen.
Wie lässt sich also das Wohlbefinden im (Arbeits-)Leben fördern?
Obstkörbe, Getränke-Flatrates und „Schoko-Basar“ sind heute zum Standard in Unternehmen geworden, doch der Effekt auf das Wohlbefinden ist nur sehr gering. Warum?
Mal abgesehen davon, dass ich den „Schoko-Basar“ ohnehin sehr kritisch betrachte, zahlen Obstkörbe und Getränke-Flatrates lediglich einen kleinen Beitrag auf das persönliche Konto „Gesundheit“ ein. Gesundheit ist wichtig, keine Frage. Dabei macht uns Menschen, doch viel mehr aus.
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Menschen nicht wegen der leckeren Obstkörbe ihrem Job nachgehen, sondern dass Aufgabe und Unternehmensimage eine große Rolle bei der Job-Wahl spielen.
Wie lange Menschen in einem Job verbringen und vor allem wie viel Glück und Wohlbefinden sie dabei empfinden, korreliert stark mit dem Führungsverhalten.
Mehrere Untersuchungen, unter anderem des renommierten GALLUP Instituts und der Unternehmensberatung Compensation Partner, haben herausgefunden, dass der häufigste Kündigungsgrund eine schlechte Führung ist.
Dass es auch anders geht, zeigt uns die Positive Psychologie, in der in den letzten 20 Jahren viel zu dem Thema „Glücksempfinden“ geforscht wurde. Mit Positive Leadership werden die Forschungserkenntnisse bereits von vielen Unternehmen erfolgreich umgesetzt und damit nicht nur das persönliche Wohlbefinden gesteigert, sondern auch eine deutliche Verbesserung der Resilienz erreicht.
So beschreibt Dr. Markus Ebner in seinen Studien, dass Positive Leadership bei Mitarbeitern zu:
- höheren Kundenumsätzen,
- niedrigeren Krankenständen,
- geringerem Burnout-Risiko,
- besserer Schlafqualität und
- niedrigerer Stressbelastung
führt.
In Positive Leadership steckt das PERMA-Modell von Martin Seligman, der mit seinen Forschungen nachwies, dass das menschliche Wohlbefinden maßgeblich von den Faktoren „Positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Sinn und Zielen“ beeinflusst wird.
Doch nicht nur Führungskräfte, sondern jeder einzelne von uns, hat die Möglichkeit das Wohlbefinden und Glückserleben positiv zu beeinflussen.
Wie förderst du heute schon die oben genannten fünf Faktoren (Emotionen, Engagement, Persönliche Beziehungen, Sinn, Ziele) bei dir und/oder deinen Kollegen?